Der kulinarische Klassiker schlechthin, den man mit Peking verbindet ist die Pekingente. Das Original wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind so vielen Empfehlungen zum Quanjude 全聚德 Restaurant gefolgt. Leider waren wir eine Stunde und vier Minuten zu spät. Glücklicherweise ist Quanjude mittlerweile als Kette mit allein 50 Filialen in China vertreten und verkauft 2 Millionen Pekingenten pro Jahr. Eine freundliche Angestellte, die gerade Feierabend machte und aus dem Restaurant kam, wusste unsere enttäuschten Blicke auf die detaillierte Anzeigetafel zu deuten und führte uns kurzerhand zur nächstgelegenen noch geöffneten Filiale.
Der Kellner zeigte uns, wie man aus den gedämpften Pfannkuchen, der knusprigen Entenhaut, Gurken und Frühlingszwiebeln, sowie süßer Bohnensauce kleine, super schmackhafte „Wraps“ wickelt.
Bei Einheimischen und Touristen beliebt ist der Donghuamen Nachtmarkt 东华门, wo allerlei Be- und Absonderlichkeiten feilgeboten werden. Während Frösche in der Tat Bestandteil einiger typischer Gerichte sind, haben wir bemerkt, dass Tarantel-Essen auch bei den Chinesen eher eine Art Mutprobe ist und häufig mit sofortigem Ausspucken quittiert wurde. Daher haben wir die Wachteleier am Spieß vorgezogen.
Bei den kandierten Früchten, die mit „no sugar“ angepriesen wurden, haben wir uns dann doch gefragt, ob man hier die Angabe der Inhaltsstoffe wirklich so genau nimmt…
Bei einem unserer Spaziergänge durch die Hutongs 衚衕 haben wir zufällig den Biergarten einer Microbrewery mit schmackhaftem Craftbeer entdeckt. Die Great Leap Brewing wurde 2010 von zwei amerikanischen Expats gegründet, die gutes Bier vermisst haben.
Bei einer „organisierten“ Tour durch die Hutongs mit einem chinesischen Guide, bei dem sich herausstellte, dass er außer „Hutong Tour“ kein weiteres Wort Englisch sprach und der leider auch den Weg zu unserem Hotel nicht finden konnte, erkannten wir die Brauerei beim Vorbeifahren und konnten (nach einer kleinen Stärkung) von hier in eigener Regie den Weg zurück zum Hotel finden.
Erst hinterher haben wir herausgefunden, dass diese Bar als eine der am schwersten zu findenden in Peking gilt. Neben den herrlich hopfigen Pale Ales haben es uns vor allem die betäubend-scharfen Nüsschen angetan: Ma La Hua Sheng – Erdnüsse mit Sichuan-Pfeffer und Chili.
In unmittelbarer Nähe zum Konfuziustempel folgten wir ein paar Mönchen in das Xu Xiang Zhai vegetarische Restaurant, in dem es sehr schmackhafte Tofu-Gerichte gab. Leider hat das Restaurant in der Zwischenzeit geschlossen.
Großes Glück hatten wir, dass wir im Innenhof des Dali Courtyard ohne Reservierung einen Tisch bekommen haben. Normalerweise muss man hier Wochen im Voraus reservieren. Es gibt keine Karte, sondern der Koch entscheidet spontan was aus den frischen Zutaten kredenzt wird. So entsteht das täglich wechselnde, feste Menü und je mehr man zahlt, desto mehr Gänge bekommt man. Das Essen war hervorragend und der ruhige Innenhof in einem Hutong eine wohltuende Auszeit.
Leckere Snacks bekommt man in Peking fast an jeder Ecke. Besonders beliebt sind vor allem im Hochsommer die kühlenden Joghurt-Drinks in kleinen Fläschchen, die anscheinend tatsächlich recycled werden.
Leider hatten wir keine Zeit mehr, um das Restaurant, in dem Hunde-Kellner verboten sind, aufzusuchen:
Hervorragende Fotos,die man bis auf einige wenige, am besten anschaut,wenn man satt ist! Wieder sehr interessante Texte! Danke fuer die vielen Insider-Tipps.